Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) fördert mit dem Programm „Kosteneffiziente Erschließung von entfernten klimaneutralen Wärmequellen durch innovative Anbindung (KEWinnA)“ im Rahmen des 8. Energieforschungsprogramms großskalige Demonstrationsprojekte. Im Fokus stehen neue Lösungen, um entfernte erneuerbare Wärmequellen und unvermeidbare Abwärme technisch und wirtschaftlich sinnvoll an Wärmenetze anzubinden. Ziel ist es, Investitionskosten und Risiken zu senken, den Ausbau klimaneutraler Fernwärme zu beschleunigen und übertragbare, standardisierbare Konzepte für die Praxis zu schaffen.

Wer wird gefördert?

• Energieversorger und Stadtwerke

• Energiedienstleister und Contractoren

• Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft (z. B. Netz- und Anlagenbetreiber, Hersteller, Ingenieurbüros, Dienstleister)

• Verbünde aus Unternehmen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen

Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) werden ausdrücklich zur Beteiligung ermutigt. Forschungseinrichtungen werden in der Regel als Verbundpartner zur wissenschaftlich-technischen Begleitung eingebunden.

Was wird gefördert?

Dieser Förderaufruf unterstützt großskalige, ganzheitliche Umsetzungen zur kosteneffizienten Erschließung entfernter klimaneutraler Wärmequellen, zum Beispiel:

• Anbindung von

  • unvermeidbarer Abwärme aus Industrie, Rechenzentren, Müllverbrennung oder Elektrolyseuren

  • erneuerbaren Wärmequellen wie Geothermie oder Solarthermie

  • multiplen Einspeisepunkten und Sammelschienen

• Innovative Rohrleitungstechnik und Verlegungsverfahren (z. B. neue Leitungstypen, alternative Verlegekonzepte)

• Alternative Transportoptionen wie temporäre Leitungen oder mobile Wärmespeicher

• Ganzheitliche Systemkonzepte inkl.

  • Kosten- und Lebenszyklusanalysen

  • Wiederverwendbarkeit, Kreislaufwirtschaft und Reparierbarkeit

  • Wartung, Sanierung, Resilienz und Sicherheit der Infrastruktur

Neben der Technik werden auch ökologische und gesellschaftliche Aspekte sowie Fragen zu Markt- und Geschäftsmodellen, regulatorischen Rahmenbedingungen und Umsetzungshemmnissen adressiert. „Out-of-the-box“-Ansätze, die deutlich vom heutigen Stand der Technik abweichen, sind ausdrücklich erwünscht.

Wie wird gefördert?

Die Förderung erfolgt als Projektförderung in Form nicht rückzahlbarer Zuschüsse:

• Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft:
  Zuschuss in der Regel bis zu 50 % der förderfähigen Kosten, abhängig von Unternehmensgröße, Art der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und beihilferechtlichem Rahmen.

• Hochschulen und Forschungseinrichtungen:
  In der Regel hohe Förderquoten bis zu 100 % der zuwendungsfähigen projektbezogenen Ausgaben.

• Förderfähige Kosten:

  • Wissenschaftlich-technische Arbeiten (Planung, Auslegung, Monitoring, Feld- und Laboruntersuchungen, Auswertung)

  • Begleitende Analysen zu Wirtschaftlichkeit, Lebenszyklus, Akzeptanz, Regulierung und Geschäftsmodellen

  • Investitionen in die innovative Anbindungsleitung selbst, sofern sie Teil des Demonstrationsvorhabens sind

  • Nicht Gegenstand des Programms sind die Errichtung der eigentlichen Wärmequelle (z. B. geothermische Bohrung, Solarthermie-Feld) sowie der komplette Ausbau nachgelagerter Wärmenetze.

Förderprogramm

Förderaufruf „Kosteneffiziente Erschließung von entfernten klimaneutralen Wärmequellen durch innovative Anbindung (KEWinnA)“ – Innovationswettbewerb großskaliger Demonstrationsprojekte im Rahmen des 8. Energieforschungsprogramms des BMWE

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