Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) fördert im Rahmen des Fachprogramms „Materialinnovationen für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft (Mat2Twin)” das dritte Modul der Material-Hub-Initiative „Ressourcensouveränität durch Materialinnovationen“ (MaterialNeutral).
Im Fokus stehen lebenszyklusoptimierte Materialien, die Treibhausgasemissionen senken, Ressourcen schonen und negative Umweltauswirkungen reduzieren – von der Rohstoffauswahl bis zum Wiedereinsatz am Lebensende. Querschnittsthemen sind Nachhaltigkeit, Digitalisierung (MaterialDigital, FAIR-Daten) und Materialsicherheit.
Antragsberechtigt sind insbesondere:
Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft (inkl. KMU) mit Sitz oder Betriebsstätte in Deutschland
Hochschulen, Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen sowie vergleichbare Institutionen
Verbünde aus Industrie und Wissenschaft – rein akademische Verbünde sind ausgeschlossen, die Koordination muss durch ein Unternehmen erfolgen
Voraussetzung ist eine starke industrielle Hebelwirkung und ein klarer Bezug zu nachhaltiger, ressourceneffizienter Materialentwicklung.
Gefördert werden risikoreiche, anwendungsorientierte und vorwettbewerbliche FuE-Verbundprojekte mit typischem Technologiereifegrad (TRL) 3–6, die den Reifegrad der betrachteten Materialien um mindestens eine Stufe erhöhen.
Inhaltliche Schwerpunkte (mindestens ein Unterpunkt aus A ist verpflichtend):
A: Nachhaltige Entwicklung und Lebenszyklusoptimierung von Materialien
Steigerung der Rezyklierbarkeit (trennbare Systeme, reversible Verbunde, geringere Materialkomplexität)
Optimierung der Lebensdauer (z. B. gezielt abbaubare Materialien, Vermeidung von Überbeständigkeit)
Reduktion des Materialverbrauchs (Leichtbau, Funktionsintegration)
B: Verbesserung von Materialperformance, Nutzungsdauer und Wiederverwendbarkeit
Innovative Oberflächen- und Schutzschichten (Korrosionsschutz, Abrieb, UV-/Witterungsbeständigkeit)
Modulare Materialsysteme für Reparierbarkeit und Demontagefähigkeit („Design for Disassembly“)
Hochbeständige Materialien mit erhöhter chemischer, thermischer oder mechanischer Stabilität
C: Integration von Materialfunktionen zur Steigerung der Nachhaltigkeit
Hybride Materialsysteme mit strukturellen und funktionalen Eigenschaften
Intelligente/adaptive Materialien (z. B. temperatur- oder feuchtigkeitsreaktiv)
Sensorisch aktive Materialien zur Selbstüberwachung oder Interaktion mit der Umgebung
Multifunktionale Beschichtungen (z. B. Antifouling, Selbstreinigung)
Verpflichtend ist ein Nachhaltigkeits- und Lebenszykluskontzept (inkl. GWP100 / THG-Bilanz) sowie die FAIR-/IP-konforme Digitalisierung der Materialdaten und die Kooperation mit der Plattform „MaterialDigital“.
Förderart: Nicht rückzahlbare Zuschüsse im Wege der Projektförderung
Hochschulen und Forschungseinrichtungen (nichtwirtschaftlich):
Projektbezogene Ausgaben/Kosten bis zu 100 % förderfähig
Zusätzlich 20 % Projektpauschale bei Hochschulen/Universitätskliniken
Förderfähig sind u. a.:
Personal, Instrumente, Ausrüstung, Gebäudeanteile
Auftragsforschung, Lizenzen, Beratung
Material- und Betriebskosten
Aktivitäten zur Wissenschaftskommunikation und zum Transfer
Richtlinie zur Förderung von Projekten im Rahmen der Material-Hub-Initiative „Ressourcensouveränität durch Materialinnovationen“ (MaterialNeutral) Modul 3 „Ressourcenschonung durch lebenszyklusoptimierte Materialgestaltung“
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