Mit der dritten Auswahlrunde „Basistechnologien für die Fusion – auf dem Weg zu einem Fusionskraftwerk“ adressiert das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) konkrete Schlüsseltechnologien und Testinfrastrukturen für künftige Fusionskraftwerke. Im Mittelpunkt stehen Komponenten, Systeme und Messinfrastrukturen, die bis in den Demonstrationsmaßstab geführt werden sollen – mit klarer Einbindung der Industrie und Aufbau eines leistungsfähigen Fusionsökosystems in Deutschland.
Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft (inkl. KMU und Start-ups)
Hochschulen und Forschungseinrichtungen
Verbünde aus Unternehmen und Wissenschaft
Verbundprojekte sind grundsätzlich Pflicht (Ausnahme: bestimmte Infrastrukturen im Bereich Neutronenquellen in Modul B).
Gewünscht ist insbesondere eine industriegeführte Federführung in Modul A („Schlüsseltechnologien“).
Die Richtlinie umfasst zwei Module:
Modul A – Schlüsseltechnologien
Risikoreiche, vorwettbewerbliche FuE-Vorhaben zu Basistechnologien mit direkter Reaktorrelevanz, u. a.:
Reaktorkomponenten und -systeme
Teilsysteme der Wand, Tritium-Brutblankets, Neutronenvervielfacher, Divertoren
Strukturmaterialien
neutronenresistente, niedrig aktivierbare Materialien für Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Entsorgung/Recycling
Magnetischer Einschluss
Hochtemperatur-Supraleiter (HTS), Spulenkonzepte
Tritiumkreislauf und -prozessierung
Aufbau und Test von Teilsystemen bis hin zu Full-Size-Demonstratoren
Tests mit Neutronen, thermomechanische und fluiddynamische Validierung
Targetphysik / -herstellung / -injektion
Aufbau und Test von (Teil-)Systemen, Untersuchungen zur Skalierbarkeit
Diagnose- und Metrologiesysteme
Weiterentwicklung von Messsystemen, Tests unter relevanten Umgebungsbedingungen
Hochenergiedichte- und MHD-Simulationen
Codeentwicklung für Laserfusion, prädiktive Simulationen (Laser-Plasma-Wechselwirkung, Targeteigenschaften)
Remote-Handling / Wartungstechnologien
Methoden zur effizienten Wartung von Fusionsreaktoren
Einsatz von KI in den genannten Themenfeldern
Ziel ist die Erhöhung der TRL-Level und, wo möglich, der Nachweis der Praxistauglichkeit bis hin zu Full-Size-Demonstratoren.
Modul B – Test- und Messinfrastrukturen
Aufbau und Erweiterung von Forschungs-, Mess- und Testinfrastrukturen für die Fusionsforschung, z. B.:
Neutronenquellen / Neutronics
Nutzbarmachung und Ausbau bestehender Infrastrukturen
Neutronenschädigungsversuche, Emulation mit alternativen Technologien
Laserquellen und optische Testanlagen
Teile des Tritiumkreislaufs (Aufbau, Erforschung, Demonstration)
Neben der reinen Beschaffung sind Validierung der Aufbauten und erste F&E-Arbeiten Bestandteil der Projekte. Im Fokus stehen Hochschulen und Forschungseinrichtungen, eine Beteiligung von Unternehmen ist möglich.
Zusätzlich förderfähig: Hubs und Vernetzungsstrukturen – z. B. Matchmaking, Strategieworkshops, gemeinsame Forschungscampi, Normungsarbeiten und Verwertungsszenarien auch außerhalb der Fusion.
Art der Förderung: Projektförderung als nicht rückzahlbarer Zuschuss
Förderquoten:
Unternehmen: Zuschuss i.d.R bis zu 50 %
Hochschulen/Forschungseinrichtungen (nichtwirtschaftliche Tätigkeiten): bis zu 100 % der Ausgaben/Kosten
20 % Projektpauschale für nichtwirtschaftliche Vorhaben an Hochschulen/Universitätskliniken
Eigenbeteiligung:
In Modul A wird i. d. R. erwartet, dass über den Verbund eine Eigenbeteiligung von mind. 25 % erreicht wird (Verbundförderquote max. 75 %, Boni zusätzlich)
Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema „Basistechnologien für die Fusion – auf dem Weg zu einem Fusionskraftwerk“, 3. Auswahlrunde
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